Das Geburtstagskind seit Anfang Januar ist diesmal Svenja! Alles Gute und Liebe von mir, zwar nicht vom Rhein, aber dafür vom Arno.
Für dich ganz herzliche Grüße mit Blick auf die Kirche Santa Maria del Carmine. Wegen Lockdowns und Kirchenschließungen bin ich noch nicht drin gewesen, aber ich sehe sie so gerne. Drücken wir die Daumen, dass du kommen kannst und wir sie uns mal anschauen können ;)
Hallo ihr Lieben,
hier bin ich wieder.. tut mir leid, dass es diesmal so lange gebraucht habt, aber ihr kennt ja den Januar: Verschlafene Feiertage, graues Regenwetter, strenge Lockdowns.. das Übliche eben.. oder so.
Jedenfalls nicht so viele abenteuerliche Geschichten zum Erzählen. Ich hoffe sehr, es geht euch gut und ihr lasst euch nicht entmutigen.
Wenn ich jetzt mit Freund_innen in Deutschland telefoniere, ist die Situation genau das Gegenteil dessen, was sie im November war. Bei uns ist es gerade erstaunlich gut, geöffnete Läden und Cafés, aber natürlich habe ich längst gelernt, mittelschwere Maßnahmen als die Ruhe vor dem nächsten Sturm wahrzunehmen...
Aber was ist so passiert, trotz allem? Wir drei hatten sehr entspannte Feiertage und eine schöne Zeit zwischen den Jahren (natürlich haben die beiden Wollsocken von mir bekommen - aber sie wollten es selber so!).
Wir haben Lebkuchen gebacken, Karten gespielt, Weihnachtsfilme geguckt und Rotwein aus Marmeladengläsern getrunken, so wie sich das eben gehört. In das neue Jahr sind wir tanzend zu lauter Musik in Gesas Zimmer gestartet.
Der Winter ist hier definitiv vorhanden, mit eisgen Winden und allem, was dazu gehört - leider nur ohne Schnee. Ja, ich habe all eure Fotos von eingeschneiten Gärten und grinsenden Schneemännern in burscheider, leverkusener oder kölner Vorgärten bekommen und nein, ich bin überhaupt nicht eifersüchtig. Höchstens ein bisschen.
Aber das habe ich halt davon, dass ich das Jahr in der Toskana und nicht im kalten Norden verbringe. Dafür haben wir hier an manchen Tagen strahlend blauen Himmel und eine Sonne, die sich auf der Haut fast nach Frühling anfühlt. Aber wenn ich abends mit dem Fahrrad von der Arbeit komme, verfluche ich mich jedes Mal wieder dafür, dass ich die Handschuhe vergessen habe.
Apropos: Ich darf wieder arbeiten! Zwar erst mal nur zwei Mal die Woche, aber dafür mit Kindern und Jugendlichen, was ich nicht mehr für möglich gehalten hatte.. Ich hab ganz viel dazu zu erzählen, das gibt es aber demnächst extra :)
Es macht mich jedenfalls sehr glücklich, aber wir drei drücken fest die Daumen, dass der Impfstoff bald bei unseren lieben Gästen von drüben ankommt und wir auch wieder rüber dürfen..
So sehen hier die grauen Tage aus, wenn es so lange regnet, dass der Arno ein Stückchen über die Ufer tritt.. Aber auch graue Tage bringen manchmal schöne Dinge hervor. Das habe ich letztens festgestellt, als ich nassgeregnet und frustriert im Park auf der anderen Seite der Stadt ankam, wo ich mich mit einer Freundin treffen wollte. Mein erster Regenbogen hier.
Auch wenn alles immer noch unsicher und trist und ermüdend ist, es gibt Regenbögen.
Dienstag habe ich ein neues Café entdeckt, das sich hervorragen zum in einer Ecke auf der gepolsterten Bank ausstrecken und den Regentag mit lesen verbringen eignet. Gestern konnte ich zum ersten Mal seit drei Monaten wieder auf ein Erasmus Treffen gehen. Wir haben gegessen, waren danach Kaffee trinken und dabei haben mich drei nette Spanierinnen am Tisch nebenan gefragt, ob ich nicht danach mit ihnen noch einen Spaziergang durch die Innenstadt machen will. Und jetzt gleich mache ich mich auf den Weg zu den dreien, weil wir zusammen in ein Museum gehen. Nachdem ich gestern sechs Stunden lang eine Mischung aus Englisch, Italienisch, Deutsch, Spanisch und Spanisch-Italienisch gehört und gesprochen habe, war mein Gehirn absolut mit den Nerven am Ende. Ich bin gar nicht mehr gewöhnt, den ganzen Nachmittag bis abends auf den Beinen zu sein und irgendwelche Sachen zu unternehmen. Wenn dieser Wahnsinn irgendwann vorbei ist, werde ich wohl erst mal absolut fertig sein, bevor der ganze "aktionreiche" Kram wieder Alltag für mich ist.
In solchen Momenten ist es wieder ein bisschen schön und leicht, aber sie sind selten.
Und auch wenn alles wieder schwieriger wird, es kommt der Frühling. Und dann der Sommer.
Hier noch was Organisatorisches: Ich habe mir überlegt, dass ich gerne abwechselnd "Erzähl-Beiträge", wo ich einfach was aus meinem Leben und was aktuell so los ist bequatsche (so wie dieser), und Beiträgen zu bestimmten Themen schreiben würde, die mich beschäftigen und wo es sich vielleicht lohnt, sich ihnen im Einzelnen zu widmen.
Da steht in den nächsten Wochen und Monaten definitiv noch was über meine neue Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit und ohne geistige Einschränkungen/ besonderen Unterstützungsbedarf an (sobald ich genug Erfahrungen gesammelt habe, um einen Eindruck zu vermitteln) und dann wollte ich euch mal auf einen Rundgang in Texten und Bildern durch meine schöne Stadt mitnehmen, wenn ihr trotz Lockdown mal Lust auf Reisegefühle habt
Wenn euch noch andere Sachen interessieren (zum Beispiel ein Crash Kurs in Italienisch mit den fünf Sätzen, die man so braucht, um durch zu kommen ;), dann schreibt mir gerne alle Anregungen und Vorschläge auf allen euch bekannten Wegen.
Und jetzt bis zum nächsten Mal. Ich denk an euch und sende euch ganz viel Wintersonnenschein und Regenbögen. Wenn ihr jemanden zum Quatschen oder Online-Scrabbeln braucht, meldet euch!
Kommentar schreiben
Juju (Freitag, 22 Januar 2021 11:33)
Huhu ganz liebe Grüße,
Virtuelle Stattführung klingt interessant!
Das mit den Leute treffen versteh ich voll: ich will auch unbedingt mehr Aktion aber bin dann direkt kaputt ... Müssen wir uns wieder antrainieren :� mögen noch viele weitere Regenbögen kommen.
Um abraço forte
Juju
Karlheinz (Montag, 01 Februar 2021 11:23)
Ich will auch n Cappuccino mit Herzchen! Sofort! Du hast es guuut...
Charlotte (Sonntag, 07 Februar 2021 16:27)
Die Socken sind einfach spitze ;)